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Proömium

Lausch' nicht, oh Muse, den schwächelnden Versen, dem kläglich Gestammel dies'
Armselig' Dichters. Hör' doch Musik von wahrhaftigen Künstlern, oder
Lausche solch' Worten, die Großes bewirken. Bitt jedoch ich dich, die
Zunge zu leihen, den Geist und den Einfall, mir wahrhaft Bedürft'gem, der
Tippend und tastend von Silbe zu Silbe, von Sätzen zu Sätzen mit
Worten erstreit', was nicht eignes Studieren, noch Bildung, noch göttliches
Flüstern an Einsicht zu bringen vermochten, gib mir ohne Zögern.
Sieh nieder, oh Muse, und blick' nicht des Dichters müßiges Streben,
Schhau auf des Werkes mögliche Größe, und gib, dass es bestens gelinge.

Liber I, Cantus I: Incipit Comoedia Gregis ... ah... Grammarum

Das Wort "Grammatik" ist für viele von uns ein Angstgegner.

Der Grund dafür scheint mir, dass wir uns, obwohl wir sie ununterbrochen verwenden, kaum jemals systematisch damit beschäftigen. Das tun wir nicht, weil uns gesagt wurde, dass Grammatik schwierig sei.
Ist sie nicht. Sie ist das, was wir reden. Wir verstehen was wir reden, also kennen und können wir auch die Grammatik. (Bitte keine Bonmots hier ;) )

Worums hier geht ist also nicht, irgendwem etwas beizubringen - sie könnens ja schon - sondern sich die Sache einmal anzuschauen, zu vergleichen, und das Ganze in ein verständliches System zu bringen.

Wobei wichtig ist zu erwähnen, dass die Überlegungen hier meine privaten sind, und zum Teil von der allgemein kommunizierten Grammatik abweicht. Das liegt zum Teil daran, dass mein Fokus nicht auf sprachwissenschaftlicher Genauigkeit, sondern auf Verständlichkeit von einfachen Konzepten liegt, damit man einmal irgendwo starten kann. Weiteres in die Tiefe gehen ist dann immer möglich, und in vielen Fällen sinnvoll. Andernteils sehe ich manches weniger von einem strukturellen, also von einem utilitaristischen Standpunkt aus betrachte. Wenn's mir für die praktische Anwendung sinnvoller erscheint, dann schlag' ich die entsprechende Betrachtungsweise vor, auch wenn ich mich der Gefahr des Irrtums aussetze.

Mein Fokus bei der ganzen Sache liegt auf Deutsch, Englisch und Latein, und zwar weil ich diese Sprachen kann. Das meiste sollte (und tut's auch, wie ich festgestellt hab') in Farsi (Iranisch) oder irgendeiner beliebigen anderen indoeuropäischen Sprache funktionieren.... Sollte. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel. :)

Der Zugang lautet Top-Down, also vom Groben ins Detailierte, vom (vermeintlich) Einfachen zum angeblich Schwierigen.
Unterm Strich ist das Ganze ein Versuch zu verstehen.
Die Üblichen grammatikalischen Diskussionsthemen wie Rechtschreibung, Groß/Kleingedingse oder Beistrichregeln sind mir also mehr oder weniger egal - nicht zuletzt deswegen, weil sie sich mehr oder weniger ständig ändern, die Grundideen des Sprachgebrauchs aber nicht, ebensowenig wie die Tricks um bestimmte sprachliche Effekte zu erreichen.

Zerlegen wir also die Kommunikationsmaschine Deutsch, und schauen wir uns an, welche Räder, Hebel und Schalter das Ding am Laufen halten. Viel Spaß. :)