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Eins der größten, wenn nicht das größte, Hindernis für Übersetzungen ist das Verstehen der Bezüge von Satzelementen, dh. Objekten, Ergänzungen, Gliedsätzen und ähnlichem, zueinander. Dieses Verständnis entspringt meistens einer sehr vagen Vorstellung davon, wie das im Deutschen (respektive einer Muttersprache der Wahl) funktioniert.

Das ist ein gutes Problem, weil leicht zu korrigieren:

Übung:
Schreibe/zeichne die Struktur der folgenden Sätze als Diagramm auf (und zwar bis zum letzten Wort), schreib die Art des Elementes dazu. Zeichne bitte mit Pfeilen ein, was sich worauf bezieht, und zwar sowohl auf Satzgefüge-, als auch auf Satz- und Wortebene; Sollten Phänomene wie Irrealis, Wunsch oder Infinitivkonstruktionen auftreten, identifiziere diese bitte.

  1. Sollte die Brücke nächstes Jahr noch stehen, könnten wir versuchen sie rot anzumalen.
  2. Es kann schon sein, dass Star Wars früher mal revolutionär war, aber seit Disney das Franchise übernommen hat, ist es nur noch Schrott.
  3. Auch wenn wir die schnelleren sind, sind sie doch die schöneren.
  4. Dem einen gefällts langsam, dem anderen gefällts gar nicht, mir aber gefällts vielleicht.
  5. Dem langsam schleichenden Verfall der republikanischen Ordnung war nicht entgegenzusetzen, als Rom in eine Monarchie zu verwandeln.
  6. Er wage nicht zu hoffen berichtete Marcus der Lucilia, außer auf einen schnellen Tod, der einem Leben ohne sie vozuziehen sei.
  7. Die Erwägung extremer Maßnahmen schien dem Konsul zu jenem Zeitpunkt gleichermaßen unnötig wie übertrieben.
  8. Was dem einen ein Kleidungsstück ist, ist dem anderen eine Plage.
  9. Wären die Beamten des dritten Reiches keine Verbrecher gewesen, hätte die Geschichte wohl einen anderen Lauf nehmen können.
  10. Die Gerechtigkeit ist blind, vor allem wenn es um die Verbrechen von Staatsmännern geht.
  11. Ein schlechter Scherz ist möglicherweise besser als eine gute Untat, ganz sicher aber ist eine gute Ausrede besser ein Bruch der Metapher*.

 

Legende (= zu verwendende Symbolik):

S : Subjekt
P : Prädikat
O : Objekt
E : Ergänzung - OE = OrtsErg; ZE = ZeitErg; ArtE = ArtErg; CE = Causal Ergänzung; ConcE = ConcessivErg; AdvE = AdversativErg; und so weiter
P* : Handlung, kein tatsächliches Prädikat, aber mglw. Fokus f. Abhängige Objekte. Typischerweise infinite Form, also Infinitiv, Partizip o.ä.
S* : Handelnder einer Handlung, der nicht Subjekt, bzw. die nicht Prädikat ist; bspw. der Akkusativ eines AcI;
[Kj] : Konjunktion am Beginn eines prädikativen Nebensatzes; Kein Satzglied im eigentlichen Sinn
[Pron] : Pronomen am Beginn eines objektbez. Nebensatzes; Satzglied im Nebensatz... was IN der Klammer angemerkt werden sollte (sonst kennt sich ja keiner aus); also zB [Pron : S] oder so - in dem Fall wäre das Pronomen (bzw. das Nomen, dasdurch es ersetzt wurde) das Subjekt des Nebensatzes.

 

*Entschuldigung, musste sein. ;)