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Prädikate - Motor und Herz jeden Satzes. Aber wie jeder Motor ohne Drumherum relativ sinn- und witzlos. Wie also erklären wir die näheren Umstände einer Handlung, welche Varianten gibt's, und was kann man damit machen...

Grundsätzlich gibt's 2 Arten von Ding, die ein Prädikat näher bestimmen:

notwendige --> nennen wir Argumente, teilt sich auf in Subjekt, Objekte und (manchmal) PräpositionalObjekte, die bilden den Kernsatz

nicht notwendige --> Ergänzungen (grundsätzlich jedenfalls - stimmt aber nicht ganz)

Hier geht's um die nicht notwendigen. Das kann ich mit 4 verschiedenen Dinge machen:

  auf Satzebene Beispiel
 Adverbien  adverbielle Ergänzung Ich singe laut.
 Präposition + Substantiv  präpositionale Ergänzung Ich singe beim Laufen.
 Verb im Infinitiv

eins von:

  • einfache Infinitivkonstruktion
  • AcI
  • finaler Infinitiv

  • Ich versuche zu singen.
  • Ich höre den Sänger singen.
  • Ich singe um zu gewinnen.
 Nebensatz   normaler Nebensatz Ich verstehe, dass [...] ist.

Die untereinander prinzipiell (nicht alle, aber die meisten) innerhalb einer Bedeutungskategorie austauschbar sind.


Exzerpt: Bedeutungskategorien [wichtig!]

Es gibt (in etwa, hängt von der Systematik ab) 10 verschiedene kommunizierbare Grundbedeutungen, die Zusatzinformationen zu einer Handlung haben können. Das sind:

 Bedeutung  Fachbegriff (so heißts)  kommt von wie frag' ich danach
 zeitlich  temporal  lat. tempus = Zeit  wann?
 örtlich  lokal  lat. locus = Ort  wo, wohin
 begründend  causal  lat. causa = Grund  warum
 folgend  konsekutiv  lat. con-sequi = nach-folgen  *
 zielgerichtet  final  lat. finis = Ziel  wozu, zu welchem Zweck
 entgegensetzend/wendend  adversativ  lat. advertere = sich gegen jem. wenden  *
 einräumend  konzessiv   lat. concedere = einräumen  *
 bedingend  konditional  lat. conditio = Bedingung  *
 vergleichend  komparativ  lat. comparare = vergleichen  *
 modal  Art (Details erklärend)  lat. modus = die Art  wie

* Nach diesen Bedeutungen lässt sich nicht vernünftig fragen, weil sichs um einen Zusammenhang zwischen den Sätzen dreht, also eine Beziehung bzw. Relation.

Es gibt noch eine Handvoll anderer Bedeutungen, die man extra anführen könnte (zB. Wiederholendes = iterative, wie zB sooft oder jedesmal), die scheinen mir jedoch meistens eine Untergruppe einer meiner Kategorien zu sein....
Das ist aber durchaus diskutabel.

Zum Verständnis sei noch angemerkt, dass im Deutschen die Einteilung der Wortarten Konjunktion, Adverb, Präposition und Artikel (und auch manche Pronomina und Zahlwörter) an den Grenzen unscharf sein kann, dh. es gibt Beispiele, wo es fast unmöglich ist zu sagen, ob etwas eigentlich ein Adverb ist, oder nicht.
Was man aber meistens klar sagen kann (und das ist auch das Wichtige dabei) ist, wie das Ding verwendet wird. Man sollte also, falls irgendwelche Zweifel aufauchen, die Funktion im Satz bewerten und die "reine Lehre" der Wortart mal außen vor lassen. Besonders, weil indogermanische Sprachen (so wie zB Deutsch) Wortarten aus Stämmen bilden kann, wenn man ein neues Wort braucht, das aber nur in der falschen Wortart hat.

Beispiel: das klingt unsinnig - Das unsinnig Klingen - unsinnig klingend - und so weiter.